Arthroskopie
Eine Arthroskopie(Gelenkspiegelung) ist ein operatives Verfahren, indem mit einer Optik der Gelenkbinnenraum gut dargestellt werden kann. Durch diese „Schlüssellochtechnik“ können wir an der Schulter , dem Sprunggelenk oder am Kniegelenk die Gelenksstrukturen, wie Gelenkknorpel, Menisken, Bänderr und die Gelenkinnenhaut sehr gut beurteilen. Eine Arthroskopie sollte durchgeführt werden, wenn mit nicht operativen Methoden nicht ausreichend geholfen werden kann oder die Ursache von Beschwerden durch die klinisch und bildgebende Diagnostik (Röntgen, CT, Kernspintomographie) nicht sicher geklärt werden kann.
Am Beispiel des Kniegelenkes lässt sich dies gut erklären: Das Kniegelenk ist anatomisch sehr komplex aufgebaut. Knöchern bilden die Oberschenkelrolle (Femurcondylus) und der Schienbeinkopf (Tibiaplateau) die knöchernen Gelenkpartner. Die Inkongruenz, dieser von Knorpel überzogenen Gelenkpartner, wird durch die Menisci — das sind c-förmige Scheiben aus Faserknorpel— innen und außen ausgeglichen.
Da die Menisci ständig Kräfte übertragen, verschleißen sie recht schnell und können sich auch bei kleinen Verletzungen Risse bilden. Diese Meniskusverletzungen sind die Domäne der arthroskopischen Gelenkchirurgie am Knie. Bei sehr basisnahem unfallbedingtem Riss wird der Meniskus wieder angenäht. Bei Lappenrissen, Horizontalrissen oder Korbhenkelrissen ist meist eine Entfernung des „kaputten“ Gewebes notwenig. Auch der Knorpel kann Verletzungen wie z.B. bei Einrissen Beschwerden machen. Die Knorpelschäden, genannt Chondromalazie, werden in 4 Schweregrade eingeteilt und können arthroskopisch bei Grad 2 und 3 geglättet werden. Die Chondromalazie Grad 4 wird mittels Anbohrungen (Pridie Bohrung), Microfracturing behandelt. Handelt es sich eine Osteonekrose Absterben von Knorpel-/Knochen oder unfallbedingten Knorpelschasden so kann hier eine AMIC =azellulärer Membran implantiert werden oder eine Knorpelzelltransplantation durchgeführt werden. Neue Studien zeigen, daß die Arthroskopie zur Behandlung der Arhrose nicht geeignet ist - handelt es sich um Einklemmung durch Menuiskusanteile oder freie Gelenkkörper ist der arthroskopische Eingriff nach wie vor auch bei Arthrose indiziert.
Bei Knieverdrehtraumen ist oft der Kniebandapparat verletzt; häufig ist hier das vordere Kreuzband, manchmal in Kombination mit den Seitenbändern und auch dem Meniskus, betroffen. In solchen Fällen wird man überlegen müssen, ob eine vordere Kreuzbandplastik sinnvoll erscheint.
Durchführung der Arthroskopie
Nach Lagerung mittels speziellen Kniehalter wird ein kleiner Einstich auf der Knieaußenseite angebracht. Durch dieses Portal wird das Arthroskop, eine 4,5 mm Optik, in das Knie eingeführt. Über eine Videokette mit hochauflösendem Monitor werden dann die Gelenkstrukturen, nach Einbringen eines Tasthakens über ein weiteres Portal, überprüft. So können alle Strukturen des Kniegelenkes eingesehen und ausgetastet werden. Bei Schädigungen der sogenannten Kniebinnenstrukturen, kann sofort mit Micro-Handinstrumenten, Shaver („rotierendes Saugmesser“) ,Elektrokauter und weiteren Spezialinstrumenten therapeutisch eingegriffen werden.
Nachbehandlung
Ab 1 Woche vor der Operation Medikamente nur in Absprache mit dem Arzt einnehmen. Am Operationstag dürfen Sie weder Auto fahren, noch wichtige Geschäfte erledigen. Bei ambulanten Eingriffen muss in der ersten Nacht ein Ansprechpartner bei Ihnen sein. Über allgemeine Komplikationsmöglichkeiten, wie Wundheilungsstörung, Infektion, Thrombose, Embolie, Gefäß-/Nerven-schäden, etc. , die auftreten können, werden Sie in der Operationsaufklärung informiert. Nach der Operation wird eine Thromboseprophylaxe mit Heparin bis zum Belastungsaufbau (ca. 5-10 Tage) durchgeführt. Normalerweise kann das operierte Knie nach 4-7 Tagen vollbelastet werden. Bei Problemen sind wir telefonisch für Sie erreichbar.
Wo werden Sie operiert ?
Arthroskopien führen wir in der Regel ambulant in unserem OP-Zentrum in der 2.ten Etage des Facharztzentrums mit Reinraumtechnik und unter optimalen Hygienebedingungen (Reinraumtechnik) - oder in einer unsrerer Kooperationskliniken:
- Universitätsklinik Göttingen
- Helios Klinik Northeim.