Konservative Therapie

Über die Wirkung von Weichschaumeinlagen

Biomechanisch gilt das aus dem Sport bekannte Prinzip: Dämpfen, Stützen und Führen je nach Art und Ausprägung der Fußfehlform.

Ein Ausflug in die Bewegungs- und Ganganalyse zeigt, dass grundsätzlich, wenn auch etwas vereinfachend, drei Phasen beim Gehen und Laufen unterschieden werden müssen. Dies sind der Fersenauftritt ( Heel-strike), dann die mittlere Standphase (Midstance und Pre-swing) sowie der Zehenabstoß (toe up). In der Schwungphase unterscheidet man die Beschleunigungsphase nach dem Zehenabstoß und die Verzögerungsphase, die in den Fersenkontakt übergeht. Beim Fersenauftritt etwas lateral im Bereich der Ferse erfolgt ein Abpuffern der Kräfte durch den physiologische Fettpuffer und die Muskulatur. Zur Auftrittsdämpfung ist eine Unterstützung mit einem schockabsorbierenden Dämpfungsmaterial wünschenswert. Ebenso wichtig erscheint hier das optimale physiologische Shape der Ferse, die im Gegensatz zur früheren Meinung nicht zu sehr abgerundet sein darf, um ein korrekte Führung des Rückfußes zu gewährleisten (Abb Challenger Profil mit Text).

Die Stabilisierung der Ferse kann nur durch eine Einlage, die eine Einheit mit dem Schuh bildet, gelingen. Insofern ist nach Ansicht des Autors eine Stabilisierung der Ferse nur durch eine relativ harte Rückfußschale unter Berücksichtigung der anatomischen Formgebung also Unterstützung im sustentaculum tali Bereich, sowie an der sogenannten lateralen Notch (Bereich des Calcaneo- cuboid-Gelenkes) gewährleistet Die Dämpfung kann durch ein zusätzliches Anbringen eines Fersenpuffers erreicht werden.

 

In der Standphase ( midstance) ist eine gute Führung des Fußes gefordert. Insbesondere in dieser Phase kommt es gerade beim Knick-Senkfuß zur sogenannten Hyperpronation, dem Absinken des medialen Längsgewölbes mir einer Vergrößerung des Calcaneuswinkels auf größer 9-10 Grad.  Gerade hier ist die stabile Fersenschale mit individueller Anformung an das laterale und mediale Längsgewölbe („Fersenklammer“) zur Verminderung einer zu ausgeprägten Rückfußpronation besonders wichtig.

In der  nächsten Phase (dem Pre-swing) liegt der Fuß mit der ganzen Sohle inklusive dem Großzehenballen fest dem Boden an. Hier gilt es dem sog. lateralen Schub d.h. also das Abdriften des Fußes über den 5.ten Strahl zu verhindern.

In der folgenden Zehen-Abstoßphase (Toe up) wird der Fuß über den I. Strahl abgerollt und beschleunigt. Die Kräfte beim Großzehenabstoß sollen direkt übertragen werden können und nicht in einem zu stark dämpfenden Material „verpuffen“.