Operative Therapie

Diagnostik und Therapie des Hohlfußes

Der typische Hohlfuß zeigt eine starke Ausprägung der Fußlängswölbung, einen hoher Rist, eine Varusfehlstellung (O-Stellung) der Ferse sowie deutliche Steilstellung des 1.ten Mittelfußknochens. Desweiteren findet man Zehendeformitäten mit Hammer- und Krallenzehen sowie eine Verkürzung der Achillessehne. Durch die Varusfehlstellung der Ferse kommt es häufig zur Außenband-Instabilität mit schmerzhaftem Kapselbandapparat und Sehnenscheidentzündungen der Peronealsehnen durch die erhöhte Beanspruchung. Ebenso findet man meist eine verminderte Beweglichkeit im oberen Sprunggelenk sowie Druckstellen an Ballen und Ferse. 

Stellt man einen Hohlfuß fest , so ist immer eine neurologische Untersuchung angezeigt, da bei  ca. 2/3 der Hohlfußdeformitäten sich eine neurologische Ursache wie Charcot- Marie-Tooth, Friedreich´sche Ataxie, hereditäre motorische und neurologische Neuropathie(HMSN), spinale Muskelatrophie etc. findet. Posttraumatisch kann ein Hohlfuß z.B. nach einem Kompartment-Syndrom auftreten. 

Bei der Untersuchung findet man ein Druckschmerz Fußrücken durch den hochgesprengten Fuß, metatarsalgieforme Schmerzen, ebenso wie Wadenschmerzen und Schmerzen am lateralen OSG Kapsel-Bandapparat durch die Varusfehlstellung teilweise mit Druckschmerz und vermehrter  Beschielung der Basis des MFK 5. Komplementiert wird das klinisch Bild durch die typischen Hammer- und Krallenzehen („Hühneraugen“).

Der Hohlfuß wird in flexible und fixierte Fehlstellungen eingeteilt. Dies kann durch den durch Coleman Block Test festgestellt werden. Hierbei wird der Fuß diagonal auf ein Buch oder Brettchen von mindestens 2 cm Höhe gestellt, wobei der Vorfuß innen frei „schwebt“. Kann hierdurch das Fersenvarus korrigiert werden durch eine noch gute Beweglichkeit im unteren Sprunggelenk und Wegnahme der rückhebelnden Wirkung durch den steilgestellten Mittelfußknochen-1 , so sprich man von einem flexiblen Hohlfuß.
Ist der Fuß nicht mehr flexibel , so nennt man dies fixierten Hohlfuß oftmals mit deutlich Fehlstellungen und Überlastung des äußeren Fußrandes. 

Therapie des Hohlfußes
Man wird immer zunächst eine nicht-operative Therapie durchführen, wobei die orthopädieschuhtechnische Behandlung eine zentrale Rolle spielt. 
Gemäß der Restflexibilität wird die orthopädietechnische Therapie stadiengerecht durchgeführt werden. Beim flexiblem Hohlfuß wird man die Therapie mit Einlagen mit Außenranderhöhung analog zum Coleman Block-Test beginnen. Bei schweren Deformitäten kann ein orthopädische Schuhversorgung z.B. mittels hoher Flügelkappe außen notwendig werden.

Operative Therapie:
Beim flexiblen Hohlfuß kann eine resezierende also  das Fersenbein außen verkürzende Keilosteotomie die O-Stellung korrigieren; meist ist eine Extensionsosteotomie (den Mittelfußknochen 1 aufrichtende Ostetomie mit dorsaler Keilentnahme) notwendig. Um die überlastete Außenseite auch dynamisch zu stabilisieren sollte die lange Peronaeussehne auf die kurze Peronaussehnen genäht werden.

Weiterhin besteht je nach Fehslstellung eine fußrückenwärts durchgeführte Keinlentnahme des Knochens (Cole Osteotomie). Bei fixierten Fehstellungen mit meist eine Versteifungsoperation des Rückfußes notwendig. Hier wird dann die Fehlstellung durch eine Korrekturosteotomie mit dorsaler und lateraler Keilentnahme im sog. Chopart Gelenk sowie ggf. eine Versteifung des unteren Sprunggelenkes mit Korrektur ( OP n. Lambrinudi) notwendig werden. 
Die Rehbiliation nach Rückfußoperationen ist sehr langwierig. Man darf nach 6-8 Wochen den Fuß wieder langsam Aufbelasten, Eine Arbeitsunfähigkeit besteht bei stehenden Berufen meist über 4-6 Monate bis hin zu einem Jahr.