Konservative Therapie

Überlastungsprobleme im Kniebereich

Tractus ileotibialis Syndrom

Der Tractus ileotibialis ist die Fascie des 2 gelenkigen Muskels Tensor fasciae latae. Betr. Des Kniegelenkes wirkt er  im Bewegunsgausmaß< 15° Extension als Extensor und > 15° als Flexor.Beim Tractus ileotibialis Scheuersyndrom, das mit dem O-Bein oder dem starkem Einknicken des Knöchels nach innen (Hyperpronation) auftritt, kommt es zur Reizung der Knochenhaut am äußeren Femurcondylus. Das Erscheinungsbild ist gekennzeichnet durch den Periostschmerz am äußeren Kniegelenksbereich und der mechanisch gereizten Bursa unter dem Tractus ileotibialis.

Orthopädieschuhtechnisch wird eine statische Entlastung durch Anheben der Einlage bis 2 mm oder des Schuhaußenrandes von ca. 4 mm erreicht werden, um damit eine leichte Valgität des Unterschenkels zu bewirken. Das Gegenstück zum Scheuersyndrom bildet die Überlastung des medialen Kollateralbandesund der Patella bei starker X-Beinstellung. Insbesondere bei Bandlaxität werden die Schmerzen auf der Innenseite des Kniegelenkes bei stärkerer sportlicher Belastung angegeben. Therapeutisch ist neben der Rückfußführung eine suffiziente Längswölbungsstütze mit Supinationskeil indiziert.

Stressfrakturen

Eine Stressfraktur entsteht, wenn durch Risikofaktoren, wie Ernährung, Training, Knochenqualität, Bodenbeschaffenheit , aber auch Schuh, Boden oder hormonelle Störungen (Osteoporose, Diabetes) durch Überlastung Mikrofrakturen entstehen, die Reparationsprozesse nicht beheben können. Durch eine Akkumulation dieser Mikroschäden entwickelt sich durch die Verminderung der mechanischen Belastbarkeit eine Ermüdungs- oder Stressfraktur.

 

Peripatelläres syndrom

Durch Hyperpronation verursachte Probleme sind häufig peripatelläre Syndrome, wobei durch die Hyperpronation des Fußes sich der sogenannte Q-Winkel (Quadriceps-Winkel) deutlich vergrößert und die Patella lateralisiert.

Symptomatische Läuferinnen zeigten signifikant größere Hüftadduktion auf als Kontrollgruppe. Durch vergrößerte Hüftadduktion erhöht sich vermutlich die Belastung an der lateralen Region der Patella. Insofern ist hier neben einer neuromuskuläre Umgewöhnung durch GANGTRAINING sinnvoll: Dies kann hier möglicherweise helfen, eine ungünstige Hüftmechanik zu verändern und die Entwicklung von patellofemoralen Schmerzen zu vermeiden ( Noehren et. al.)

Dieser therapeutische Ansatz wird auch durch sensomotorische Einlagen verfolgt. Auch hier sollen ist postural wirkende Mechanismes ein positiver Einfluß auf die Hüftrotatoren vorstellbar.

Shin Splints

Ebenfalls resultiert durch eine Rückfuß-Hyperpronation häufig ein Shin splint (Vorderes Tibiakantensyndrom), Folge einer vermehrten Muskelbelastung, insbesondere der Mm. tibialis anterior und posterior.

 

Achsenfehlstellungen der unteren Extremität

Bei Achsenfehlstellungen der unteren Extremität müssen vor allem die Varusgonarthrose, als Überlastungssymptomatik bei Varusfehlstellung das sog. Tractus ileotibialis-Syndromund das Genu valgum genannt werden. Durch Achsenfehlstellungen kommt es zur ungleichen Druckverteilung in den Kniegelenkkompartimenten sowie durch unphysiologische Scherkräfte zum verstärkten Knorpelabrieb. Beim Genu varum wird der mediale Gelenkspalt gemäß der Kraftlinie stark belastet, was zur medialen Arthrose der Varusgonarthroseführt. In der Arthrosetherapie hat die orthopädietechnische Behandlung ihren festen Platz: Eine leichte Varität des Unterschenkels kann durch eine Außenranderhöhung von ca. 2 mm auf der Einlage erreicht werden; bei höheren Arthrosegraden sollte maximal eine 4–5 mm hohe Außenranderhöhung am Konfektionsschuh